Am vergangenen Sonntag warteten die Bochumer Journalisten in der Mixed-Zone vergebens auf Marcel Maltritz. Dabei hatte der Ex-Kapitän einmal launig verkündet: „Bei einem Sieg stehe ich immer für ein Interview zur Verfügung.“
Doch als Maltritz dieser Verpflichtung nachkommen wollte, waren alle Redakteure schon bei der Pressekonferenz. Am Mittwoch bestand dann die Möglichkeit für den Innenverteidiger, sich einmal mit den Medienvertretern auszutauschen. Dem Routinier merkte man schon zwei Tage vor der Partie in Köln an, dass das Spiel zu einer echten Herausforderung wird. „Das macht richtig Spaß und gerade für einige unserer jungen Spieler wird das ein absolutes Highlight. Die haben doch noch nie vor so einer Kulisse gespielt.“
Der gebürtige Magdeburger weiß, was dort im Rheinland auf den VfL zukommt. „Die Stimmung wird unglaublich sein, da spielt es auch keine Rolle, dass der FC nicht so gut gestartet ist, denn das Kölner Publikum ist immer in Feierlaune.“ Da passt es ins Bild, dass auf der Kölner Homepage zu lesen ist: „Ihr habt einen Grönemeyer, wir haben eine rote Wand.“
Angst hat der Routinier vor den äußeren Einflüssen nicht: „Wir haben gegen Sandhausen 70 Minuten guten Fußball gespielt, jetzt wollen wir auch in Köln punkten.“ Dies aber setzt eine konzentrierte Abwehrleistung voraus und die gab es am letzten Wochenende nicht. „Das ist eine Frage der Konzentration. Man kann zwar nicht alles verhindern, aber man sollte den Gegenspieler schon so stören, dass er nicht unbedrängt einschießen oder gar einköpfen kann. Hier müssen wir uns deutlich verbessern, da müssen wir an der Stellschraube drehen. Aber ich denke, das schaffen wir. Das ist nicht so problematisch, wie es scheint.“
Maltritz glaubt an Neitzel
Zwar kann sich Maltritz nicht daran erinnern, in Köln jemals einen Sieg eingefahren zu haben, aber immerhin hat er mit dm VfL dort schon einmal gepunktet. „Ein Unentschieden am Freitag würde unseren Aufwärtstrend auf jeden Fall bestätigen.“ Mit Karsten Neitzel als Trainer könnte der Innenverteidiger auch noch über einen längeren Zeitraum leben: „Er hat eine ganz klare Ansprache. Ich denke, dass Kalle hier einen guten Job macht.“
Laut Maltritz kommt dem neuen Coach zu Gute, dass sich endlich das Verletzungslazarett auflöst. „Wir können im Training wieder Elf gegen Elf spielen, und trotzdem müssen noch einige zuschauen. Das fördert den Konkurrenzkampf.“ Und deshalb kann sich der Coach auch auf die Fahnen schreiben, dass er inzwischen vier Spiele – seit seinem Amtsantritt – ungeschlagen ist.